Trauerreden
Eine Trauerrede ist die wohlwollende Würdigung des Lebens und der Persönlichkeit Verstorbener. Sie kann aufzeigen, welche Erinnerungen an Verstorbene bewahrt bleiben sollen, aber auch, was den Verstorbenen selbst besonders wichtig war. Es empfiehlt sich, immer auch die momentane Situation der Hinterbliebenen aufzunehmen. Eine gelungene Trauerrede wird den Trauergästen noch lange im Gedächtnis bleiben und die Erinnerung an Verstorbene in angenehmer Weise wachhalten.
Neben Geistlichen, die bei „klassischen“ kirchlichen Bestattungen die Zeremonie leiten, bieten private Trauerrednerinnen und Trauerredner (gegen entsprechendes Honorar) diesen Service an. Auch viele Bestatterinnen und Bestatter haben sich in der Richtung weitergebildet. Verwandte oder Menschen aus dem Freundeskreis zum Beispiel können die Trauerrede aber auch selbst halten.
Zur Vorbereitung der Trauerrede gehört ein intensives Gespräch über die verstorbene Person zwischen der- oder demjenigen, die bzw. der die Rede halten wird, und den Angehörigen. Es gilt dabei auch darum herauszuhören, von was sich die Hinterbliebenen getröstet und gestärkt fühlen - auch und gerade in dem Moment tiefer Trauer.
Vorsorglich eine Person für die Trauerrede bei eigenen Bestattung vorzuschlagen bzw. zu bestimmen, kann durchaus sinnvoll sein - einerseits, um eine besonders geeignete Person festzulegen, die sprachlich gewandt ist und Ihnen persönlich nahe steht, und andererseits, um bestimmte Personen auszuschließen, die Sie für besonders ungeeignet für diese Aufgabe halten. Selbstverständlich können Sie zu Lebzeiten auf Themen und Ereignisse hinweisen, die Sie gerne in der Trauerrede zu Ihrer eigenen Beisetzung enthalten wissen möchten.
Form und Inhalt
Im Folgenden lesen Sie einige Tipps für die Trauerrede (angelehnt an das Buch "Briefe und Reden für den Trauerfall" von Ulf Wetter, das viele ausführliche praktische Hinweise enthält).
Es empfiehlt sich, eine Trauerrede in Einleitung, Hauptteil und Schluss zu gliedern. In der Einleitung sprechen Sie die anwesenden Trauergäste an, beginnend bei denen, die der verstorbenen Person am nächsten standen. In diesem Redeteil betonen Sie die Gemeinschaft der anwesenden Trauernden. Anschließend können Sie Ihr Verhältnis zur verstorbenen Person einordnen und Ihre Motivation, die Rede zu halten, erläutern.
Der Hauptteil dient dazu, Verlust und Betroffenheit darzustellen, auch die Umstände des Todes einbeziehend (zum Beispiel ein plötzlicher oder "erlösender" Tod). Würdigen Sie die verstorbene Person, insbesondere auch durch die Skizzierung ihres Lebens. Dazu gehören zum Beispiel Herkunft, Familie, Charakter, Gewohnheiten, Talente, Vorlieben, Ziele oder besondere Ereignisse aus ihrem Lebenslauf.
Im Schlussteil der Trauerrede können Sie - nach einer wiederholten Klage über den Verlust - abschließend die Konsequenzen für die Anwesenden darstellen ("Was bedeutet dieser Verlust für uns?").
Bei der Formulierung einer Trauerrede dürfen Sie - ohne es zu übertreiben - emotional sein. Schließlich geht es bei dem Abschied von Verstorbenen um Gefühle und Stimmungen. Wichtig sind Takt und Einfühlungsvermögen gegenüber den Trauernden, deren Gefühle von Trennungsschmerz geprägt sind.
Grundsätzlich gilt, über die Toten nicht schlecht zu reden (im Lateinischen "de mortuis nil nisi bene"), allerdings ohne dabei in peinliche Lobhudeleien zu verfallen. Verklärungen und Übertreibungen schaden dem Andenken nur. Die entscheidenden Stichworte lauten Wirklichkeitsnähe und Glaubwürdigkeit. Kritische Anmerkungen haben - im Rahmen einer positiven Gesamtdarstellung - ihren Platz in der Trauerrede und können die Würdigung Verstorbener als geschickt eingesetzte Kontrapunkte sogar steigern.
Weitere Informationen finden Sie auch in den zahlreichen Broschüren, Ratgebern, Rechtsübersichten und -gutachten im Download-Bereich oder bei den Aeternitas-Publikationen.