"Heilsame Abschiede" - Ein Kongress zur Zukunft von Friedhöfen

Vom Wandel der Trauerkultur im Zeitalter der Individualität

Ankündigung Kongress Heilsame Abschiede

Am 25. Oktober 2019 beleuchtet der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx im Maternushaus in Köln die Zukunft bestehender Friedhöfe. Unter dem Titel "Heilsame Abschiede" diskutieren Soziologen und Theologen, Psychologen und Psychiater sowie Kunsthistoriker und Volkskundler den Wandel der Trauerkultur im Zeitalter der Individualität. Trauerbegleiter, Friedhofsplaner und -praktiker beschreiben die Folgen für Konzeption, Gestaltung und Handhabung von Beisetzungsorten auf bestehenden Friedhöfen. Ideeller Träger des Fachkongresses ist die "„Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V."

Neben der Präsentation der Ergebnisse der vom "Zukunftsinstitut Mathias Horx" gemeinsam mit dem internationalen Markt- und Meinungsforschungsinstitut "YouGov" vorgelegten wissenschaftlich fundierten Trendstudie "Trauerkultur der Zukunft" und dem von den Soziologen Thorsten Benkel und Matthias Meitzler am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Passau erarbeiteten Abschlussbericht "Zur soziologischen Forschung über die Umgangsweisen mit Grabstätten" steht der gesellschaftliche Umgang mit den für Menschen schmerzhaften Erfahrungen von Trauer und Verlust im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Die heute auf bestehenden Friedhöfen populären Beisetzungsangebote helfen vielen trauernden Hinterbliebene kaum oder gar nicht, den für sie schmerzlichen Verlust eines nahestehenden Menschen zu begreifen oder zu verarbeiten. Die Bedürfnisse vieler Menschen bleiben dort unberücksichtigt. Der für eine gelingende Trauerbewältigung entscheidende aktive Umgang mit Trauer und Schmerz ist bei diesen Beisetzungsformen meist nicht vorgesehen. Handlungen sind als ein zentrales Element der Trauerbewältigung oft verboten. Diese Beisetzungsorte behindern laut den vorliegenden Studien den Trauerprozess und sind mitverantwortlich für die mangelnde Attraktivität und die zunehmend schwindende Akzeptanz bestehender Friedhöfe.

Wie es vor dem Hintergrund dieser Studienergebnisse gelingen kann, Friedhöfe wieder im Zentrum der Gesellschaft zu etablieren und sie in Zukunft zu einem für Hinterbliebene attraktiven Raum für Trauer zu machen, darüber referieren und diskutieren am 25. Oktober 2019 in Köln unter anderem: Dr. Thorsten Benkel (Soziologe und Akademischer Beamter am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Passau) und Matthias Meitzler M.A. (Wissenschaftlicher Mitarbeit am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Passau), Prof. Bart Brands (Landschaftsarchitekt und Friedhofsplaner, Geschäftsführer und Mitinhaber des Büros für Landschaftsarchitektur „Karres en Brands“ in Hilversum und Gastprofessor an der University of Pennsylvania – Stuart Weitzmann School of Design), Prof. Dr. Dr. Michael Lehofer (Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe und Psychotherapeut, ärztlicher Direktion der Landesnervenklinik Siegmund Freud in Graz und ärztlicher Direktor am Landeskrankenhaus Graz Süd-West in Graz), Prof. Dr.-Ing. Constanze Petrow (Landschaftsarchitektin und Freiraumplanerin, Professorin für Freiraumentwicklung und Leiterin des Instituts für Freiraumentwicklung der Hochschule Geisenheim), Dr. Dirk Pörschmann (Kunsthistoriker, Direktor des Zentralinstituts und des Museums für Sepulkralkultur in Kassel sowie Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.), PD Dr. Thomas Schnelzer (Privatdozent am Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt), Dipl.-Ing. (FH) Marc Templin (Landschaftsarchitekt und stv. Friedhofsleiter Hamburger Friedhöfe AöR) und Prof. Dr. Birgit Wagner (Psychologin und psychologische Psychotherapeutin, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie Verhaltenspsychologie an der Medical School in Berlin).

Nähere Information und Anmeldung:

www.heilsame-abschiede.de