Zahl der Todesfälle 2020 um fast 5 Prozent gestiegen

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes

Kreuz und Schrift RIP am Giebel einer Trauerhalle

Das Statistische Bundesamt hat mitgeteilt, dass im Jahr 2020 in Deutschland nach endgültigen Ergebnissen 985.572 Menschen gestorben sind. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 4,9 Prozent.

Der Anstieg ist auch auf die Sterbefälle durch COVID-19 zurückzuführen. An COVID-19 als Grundleiden verstarben 2020 in Deutschland insgesamt 39.758 Menschen. Damit war COVID-19 bei 4,0 Prozent aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache. In dieser Zahl sind diejenigen Fälle nicht enthalten, in denen COVID-19 von der leichenschauenden Ärztin beziehungsweise dem leichenschauenden Arzt auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde. Vorläufige monatliche Daten hierzu liegen aktuell als Sonderauswertung vor; endgültige Ergebnisse wird das Statistische Bundesamt voraussichtlich im Dezember 2021 veröffentlichen.

Die häufigste Todesursache im Jahr 2020 war, wie schon in den Vorjahren, eine Herz-/Kreislauferkrankung. Mit 338.001 Verstorbenen war gut ein Drittel (34 Prozent) aller Sterbefälle darauf zurückzuführen (2,1 Prozent mehr als im Vorjahr mit 331.211 Fällen). 47 Prozent davon waren Männer, 53 Prozent Frauen. Vor allem bei älteren Menschen führten diese Erkrankungen zum Tod: 93 Prozent der an einer Krankheit des Herz-Kreislaufsystems Verstorbenen waren 65 Jahre und älter. An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, verstarben 2020 insgesamt 44.529 Menschen (2019: 44.282). Davon waren 59 Prozent Männer und 41 Prozent Frauen.

Zweithäufigste Todesursache waren die Krebserkrankungen: Beinahe ein Viertel (23,5 Prozent) aller Verstorbenen (231.271 Menschen) erlag im Jahr 2020 einem Krebsleiden, das waren ungefähr so viele wie im Vorjahr (2019: 231.318). 54 Prozent der Krebstoten waren Männer, 46 Prozent Frauen. Bei Männern waren die bösartigen Neubildungen der Verdauungsorgane beziehungsweise der Atmungsorgane (Lungen- und Bronchialkrebs) die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Frauen waren ebenfalls am häufigsten von einer bösartigen Neubildung der Verdauungsorgane betroffen. Häufigste Einzeldiagnose bei den Krebserkrankungen von Frauen war jedoch der Brustkrebs mit 18.425 Fällen.

4,2 Prozent oder 41.794 aller Todesfälle im Jahr 2020 waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung zurückzuführen (2019: 41.779). In 17.211 Fällen (49 Prozent Männer und 51 Prozent Frauen) war ein Sturz die Ursache für den Tod. Durch einen Suizid beendeten 9.206 Menschen ihr Leben, drei Viertel (75 Prozent) davon waren Männer und ein Viertel (25 Prozent) Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr war die Zahl der Suizide mit plus 1,8 Prozent leicht höher (2019: 9.041 Fälle).

Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 4. November 2021