Jeder fünfte Bundesbürger will ein neues Grab

Begraben in der Gemeinschaft, am Baum bestattet oder als Asche verstreut

Das übliche Erd- oder Urnengrab auf dem Friedhof verliert an Attraktivität. Bereits jeder fünfte Bundesbürger wünscht eine moderne Grabform wie eine Baumbestattung, das Asche verstreuen, ein Gemeinschaftsgrab, eine Seebestattung oder die Urne zu Hause. Das zeigt eine neue EMNID-Studie.

Auftraggeber Aeternitas e.V. sieht darin eine zunehmende Dynamik der Bestattungskultur. "1998 wünschten sich noch 80 Prozent der Deutschen ein normales Erd- oder Urnengrab auf dem Friedhof, heute sind es nur noch 60 Prozent", weiß Hermann Weber, Vorsitzender der Verbraucherinitiative Bestattungskultur. "Die Diskussion um die neuen Bestattungsgesetze hat den Bürgern Alternativen aufgezeigt. Dabei geht es weniger um Extremformen wie die Urne zu Hause, sondern viel mehr um moderne und kostengünstige Grabstätten."

Der Preis ist ein ausschlaggebendes Argument für die Wahl der Bestattungsart. Ein Drittel der Bevölkerung würde für die Gesamtkosten einer Bestattung nicht mehr als 3000 Euro ausgeben. In Ostdeutschland sind es sogar über 40 Prozent. Der durchschnittliche Preis einer Bestattung liegt bei 5.000 Euro. Diese Summe würden 38 Prozent der Deutschen aufwenden.

Womit sie diese Kosten bezahlen ist allerdings für 30 Prozent der Deutschen noch nicht geklärt. Sie haben bisher keine Vorsorge für das eigene Ableben getroffen. Angesichts des gestrichenen Sterbegeldes ein Risikofaktor. Beliebteste Vorsorgealternativen sind die Lebensversicherung und das persönliche Sparguthaben (jeweils 30 Prozent). Die auf die Bestattung zugeschnittene Sterbegeldversicherung steht an dritter Stelle der Vorsorgemöglichkeiten.