Sargbestattungen werden immer unbeliebter

Aeternitas und Emnid fragten nach den Bestattungswünschen der Bundesbürger

Weniger als ein Drittel der Bundesbürger (29 Prozent) wünscht sich für den eigenen Todesfall eine Bestattung im Sarg auf dem Friedhof. 2004 waren es noch 39 Prozent. Immer mehr Menschen bevorzugen hingegen eine Feuerbestattung und eine der verschiedenen Möglichkeiten pflegefreier Aschebeisetzungen. Jeder Zehnte möchte seine letzte Ruhe im eigenen Zuhause finden. Dies hat eine aktuelle Emnid-Umfrage im Auftrag von Aeternitas ergeben.

Der Wandel des deutschen Bestattungswesens zu mehr Vielfalt wird von den persönlichen Bestattungswünschen der Bundesbürger bestätigt. Ein im März dieses Jahres repräsentativ erhobenes Meinungsbild zeigt deutlich, wie traditionelle Varianten an Zuspruch verlieren. Noch 49 Prozent wünschen für sich selbst das klassische Sarg- (29 Prozent) oder Urnengrab (20 Prozent) auf einem Friedhof. 2004 waren es zusammengenommen noch 62 Prozent (39 Prozent Sarg, 23 Prozent Urne).

Immer beliebter werden hingegen Grabformen ohne Grabpflege, besonders außerhalb klassischer Friedhöfe. So ist der Anteil der Bundesbürger, die für sich selbst eine der verschiedenen pflegefreien Formen wünschen, seit 2004 von 32 auf 48 Prozent gestiegen. 15 Prozent entscheiden sich dabei für eine pflegefreie Beisetzungsform außerhalb eines Friedhofs wie die Baumbestattung oder das Verstreuen der Asche. Elf Prozent bevorzugen eine pflegefreie Beisetzungsform auf einem Friedhof wie Urnenwand, Gemeinschaftsgrab, Baumbestattung oder Asche verstreuen, acht Prozent eine anonyme Beisetzung und fünf Prozent eine Seebestattung. Immerhin neun Prozent der Befragten wünschen sich - den geltenden Friedhofszwang außer Acht gelassen -, dass ihre Asche später zuhause bzw. im eigenen Garten aufbewahrt wird.

Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen Ost- und Westdeutschland: Während im Westen 33 Prozent eine übliche Sargbestattung wünschen, sind es im Osten nur zwölf Prozent (2004: 41 Prozent und 29 Prozent). Der Wunsch, die Urne zuhause bzw. im eigenen Garten aufzubewahren, ist in den östlichen Bundesländern weiter verbreitet: 22 Prozent im Vergleich zu sechs Prozent der Befragten aus dem Westen.

Obwohl ungefähr 60 Prozent der Bundesbürger Mitglied einer der großen Kirchen sind, halten nur 43 Prozent der Befragten die kirchliche Begleitung der eigenen Bestattung für wichtig (sehr wichtig zu 23 Prozent, eher wichtig zu 20 Prozent). 28 Prozent halten dies für unwichtig, 27 Prozent wünschen keine kirchliche Begleitung. Im Ost-West-Vergleich zeigt sich, dass Ostdeutsche seltener die kirchliche Begleitung wünschen und diese auch häufiger ganz ablehnen: sehr wichtig 14 Prozent zu 25 Prozent, eher wichtig 15 Prozent zu 21 Prozent, eher unwichtig 28 Prozent zu 28 Prozent und keine kirchliche Begleitung 42 Prozent zu 24 Prozent. Frauen ist die kirchliche Begleitung wichtiger als Männern (sehr wichtig: 28 Prozent gegenüber 18 Prozent). 60 Prozent der Männer halten die kirchliche Begleitung für unwichtig (30 Prozent) oder sie lehnen sie ab (30 Prozent), bei den Frauen sind dies zusammen nur 51 Prozent.

Für die Studie befragte das Institut TNS-Emnid im Auftrag von Aeternitas im März 2013 eine repräsentative Auswahl von 1.005 Bundesbürgern über 14 Jahren nach ihren Bestattungswünschen.

Die Ergebnisse der Studie finden Sie graphisch aufbereitet unten auf dieser Seite.