Aus alt mach neu: Grabstein-Recycling

Nachhaltig und ressourcenschonend

| Pressemitteilung

Nicht mehr benötigte Grabsteine werden in der Regel geschreddert und landen als Schotter im Straßenbau. Eine nachhaltigere Alternative ist jedoch die Wiederverwendung als Grabzeichen. Dies schont die natürlichen Ressourcen an hochwertigen Natursteinen.

Königswinter, 18.06.2019 - Wird eine Grabstelle nach Ablauf der Ruhefrist aufgegeben, muss auch das Grabmal abgeräumt werden. Die dabei entfernten Grabsteine werden nur sehr selten umgestaltet und anschließend adäquat wiederverwendet. "Nachhaltig ist dieser Umgang mit dem wertvollen Naturstein nicht", kritisiert der Grabmal-Experte Thomas Feldkamp von der Verbraucherinitiative Aeternitas. Er fordert mehr Wertschätzung gegenüber den hochwertigen, ästhetisch ansprechenden Materialien. Zum Zerkleinern seien viele dieser Steine zu schade, sinnvoller wäre eine Umarbeitung. Alle persönlichen Daten von Verstorbenen müssten dabei unkenntlich gemacht werden.

Dennoch behagt nicht jedem die Vorstellung, das Grab eines Angehörigen mit einem Grabmal zu versehen, das schon einmal für jemand anderes als Grabzeichen diente. Innerhalb von Familien könnte ein wiederverwendetes Grabmal allerdings gerade für die enge Verbundenheit stehen. Das Umarbeiten kann darüber hinaus so grundlegend erfolgen, dass der Stein eine komplett neue Form erhält. Möglich ist es zum Beispiel auch, aus dem Material Skulpturen oder Erinnerungssteine für Haus oder Garten herzustellen. Hier bietet sich gar der umgekehrte Weg an: Warum sollte ein Grabmal nicht bereits zu Lebzeiten als Kunstobjekt aufgestellt werden und letztlich als Erinnerungszeichen seinen Platz auf dem Grab des Besitzers finden?

Allein aus Kostengründen lohnt sich die Wiederverwendung eines alten Grabsteines nicht immer. Gespart wird zwar beim Material, der Planungs- und Arbeitsaufwand ist jedoch in der Regel höher als bei einem neuen Stein. Der Steinmetz muss gegebenenfalls unter anderem vorhandene Befestigungen, Bohrlöcher und Schriften entfernen und Schichten abschleifen, bevor er den Stein neu gestalten kann. Viele Betriebe bieten das Umarbeiten alter Grabsteine daher gar nicht erst an. Für besonders kreative Steinmetze hingegen ist die Um- und Neugestaltung von alten Grabmalen selbstverständlich.

Beispiele für Umarbeitungen und die Kontaktdaten der ausführenden Betriebe finden Interessierte unter anderem unter www.aeternitas.de im Bereich "Ökologie und Nachhaltigkeit" oder unter www.recycling-grabstein.de, einem Projekt des Steingestalters Timothy C. Vincent aus Wetter (Ruhr).

Anzahl Zeichen (inklusive Leerzeichen): 2.504

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Alexander Helbach
Aeternitas e.V. - Verbraucherinitiative Bestattungskultur
Dollendorfer Straße 72, 53639 Königswinter
Telefon: 0 22 44 / 92 53 85, Fax: 0 22 44 / 92 53 88
E-Mail: alexander.helbach@aeternitas.de
Internet: www.aeternitas.de
Twitter: twitter.com/Aeternitas_eV

Den Text und Bilder in digitaler Form erhalten Sie im Bereich "Presse" unter www.aeternitas.de. Über ein Belegexemplar bei Abdruck würden wir uns freuen.