Kampagne "Wir wollen Ricardo zurück!" mit Festakt gestartet

Initiative Friedhofkultur Wallhausen bemängelt unzureichende Einbeziehung von Expertenwissen

Die Initiative Friedhofkultur Wallhausen hat am 17. Mai 2025 mit einem öffentlichen Festakt das "Miteinander in Wallhausen" und den Start der Kampagne "Wir wollen Ricardo zurück!" gefeiert. Mit einem Sektempfang, einer Info-Tafel und einer Dauer-Fotoausstellung im Erikaweg 11 ist die amtliche Beseitigung des farbigen Grabmals von Ricardo Schott neu interpretiert worden.

Aufgrund der Medienpräsenz der richterlichen Beseitigung am 31.10.2024 haben zahlreiche Friedhofsfachleute aus Deutschland zum Konflikt auf dem neuen Friedhof in Wallhausen Stellung genommen. Ihre fachliche Bewertung nahm der Sprecher der Initiative, Hartmut Schott, auf und stellte diese den Festgästen vor. Neben den Stellungnahmen der Friedhofskulturhistorikerin Dr. Barbara Leisner und des Soziologen Dr. Thorsten Benkel ist für die Initiative die Bewertung des Friedhofsfachmanns Herbert Schneider, Verbandsvorsitzender der Friedhofsverwalter in Deutschland e. V., am deutlichsten. Seine Expertise ist die Feststellung, dass "an der beanstandeten Skulptur nichts Anstößiges oder gar Sittenwidriges dran war. Es braucht Empathie und Offenheit – kein Verharren im Gestern."

Aufgrund der nicht erfolgten Einbeziehung der Expertise von Friedhofsfachleuten zur Beseitigungsverfügung durch die Rathausverwaltung und in der Urteilsfindung des Verwaltungsgerichts Stuttgart steht für die Initiative eine Neubewertung des Konfliktes an. Für den Sprecher Hartmut Schott sind die Beseitigungsverfügung und das Gerichtsurteil ohne jegliche friedhofsfachliche Grundlage inakzeptabel. Die Forderung der Initiative ist die Rücknahme der Beseitigungsverfügung und die Wiedereinsetzung des Grabmals auf seinen angestammten Platz auf dem neuen Friedhof, der nach der aktuellen Friedhofssatzung keine Grabgestaltungsvorschriften hat.

Auf dem Foto vor der neuen Hinweistafel im Erikaweg 11 in Wallhausen weist der Vater und Sprecher der Initiative Hartmut Schott auf die schriftliche Stellungnahme des Friedhofsfachmanns Herbert Schneider hin. "In seiner Friedhofsfachkompetenz widerspricht Schneider den Richtern, der Rathausverwaltung, dem Gemeinderat und dem Landratsamt Schwäbisch Hall. Deshalb sind das Gerichtsurteil und die Beseitigungsverfügung Entscheidungen, die ohne eine Friedhofsfachkompetenz getroffen wurden", stellt Schott fest. Die Forderung der Initiative ist, dass dieser Fehler der Behörden und Gremien korrigiert wird und in Zukunft für das gesamte Friedhofswesen ein Wiederholungsfehler rechtssicher verhindert wird.

Die Festrede ist auf YouTube Initiative Friedhofkultur Wallhausen und die Stellungnahmen der Friedhofsfachleute sind auf der Webseite www.friedhof-kultur.de einsehbar.

Quelle: Hartmut Schott